Bildbearbeitung ist zwar ein hochkomplexes Handwerk, muss aber nicht zwangsläufig teuer sein. Während professionelle Grafiker und Designer durchaus primär auf High-End-Lösungen wie die Adobe-Suite zurückgreifen, gibt es für alle anderen, die lediglich hobbymäßig oder sporadisch Bilder bearbeiten, durchaus auch leistungsstarke kostenfreie Tools. Praktisch ist zudem, dass für die meistens keine allzu lange Einarbeitung erforderlich ist.
Paint – in Windows-Systemen schon voll integriert
Paint ist definitiv nicht eines der leistungsstärksten, aber wohl bekanntesten Bildbearbeitungstools. Das dürfte nicht überraschen, schließlich nutzt immer noch die überwiegende Mehrheit ein Windows-System, wo Paint in verschiedenen Ausführungen (3D und/oder klassisch) bereits kostenfrei integriert ist. Zumindest für relativ einfache Aufgaben, vom Schneiden über Effekte wie Verzerrungen und Bildschärfen, ist Paint durchaus eine adäquate Lösung. Die Paint-Versionen in neueren Windows-Systemen unterstützen zudem auch Ebenen, so wie sie ursprünglich einmal Adobe einführte.
GIMP – ein weiterer Klassiker auf Open-Source-Basis
Wem Adobe zu teuer und Paint zu simpel ist, findet in GIMP (kurz für: GNU Image Manipulation Program) eine gute Alternative. GIMP gilt als die kostenfreie Alternative schlechthin zu den kostspieligen Lösungen aus dem Hause Adobe, zudem ist das Tool Open-Source und wird bereits seit Jahrzehnten konsequent weiterentwickelt. Dort finden sich alle gängigen Werkzeuge zur Bildbearbeitung und für die Retusche, auch Farbkorrekturen sind möglich. Dank einer engagierten Entwickler-Community gibt es für GIMP zudem noch unzählige Plugins und Skripte, mit denen sich die Basisfunktionalität des Tools mehr oder weniger völlig flexibel erweitern lässt. GIMP läuft zudem völlig betriebssystemunabhängig und funktioniert daher neben Windows auch auf macOS und Linux-Varianten.
IrfanView – vom reinen Bildbetrachter zum Bildbearbeitungstool
Die kostenlose Freeware IrfanView existiert mittlerweile beinahe drei Jahrzehnte und findet sich auch heute noch auf zahlreichen Rechnern. Ursprünglich agierte das Tool als reiner Bildbetrachter, für alle die nicht die nativen Microsoft-Lösungen nutzen wollten. Heute lassen sich damit beispielsweise Bilder in verschiedene Formate konvertieren, auch einige rudimentäre Tools zur Bildbearbeitung sind in die neueren Versionen der Software integriert. Zu den Stärken von IrfanView zählen unter anderem die flexible Erweiterbarkeit über frei verfügbare Tools und der Umstand, dass die Software selbst auf sehr schwachen Rechnern noch tadellos läuft.
Unter anderem lassen sich mit IrfanView:
– Bilder vergrößern, verkleinern und komprimieren
– Bildserien nach einem festen Schema umbenennen
– Meta-Daten von Bilddateien auslesen
– Bilder drucken
– Kontraste, Helligkeit und Ausschnitte verändern
Canva – auch für mobile Nutzer eine Option
Canva wurde von und für Grafikdesigner entwickelt, entsprechend umfangreich sind die Features des Online- und Mobile-Tools. Viele der Bilder, die in sozialen Netzwerken herumgeistern, wurden mit Canva bearbeitet – darunter auch echte Naturspektakel. Canva arbeitet mit unter anderem von anderen Nutzern erstellten Bibliotheken, über die sich diverse Vorlagen und Tools auf die eigenen Bilder anwenden lassen. Für ganze Teams gibt es zudem eine Kollaborations-Funktion, wobei die eher im beruflichen Kontext interessant sein dürfte. Neuerdings hat Canva zudem, wie andere populäre Bildbearbeitungstools ebenso, einige KI-gestützte Design-Features, was den Einstieg erleichtert, da tatsächliche Kenntnisse in der Bildbearbeitung so meist gar nicht mehr notwendig sind.